Startbeitrag von dxbruelhart am 30.01.2008 08:04
Persoenlich.com schreibt http://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=73280
30 Bewerber für TV- und Radio ohne Konzession
Cablecom und REGA mit Anmeldungen.
Beim Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) sind seit dem 1. April 2007 30 Meldungen für den Betrieb von Radio- und Fernsehkanälen eingegangen. Radio- und Fernsehkänale, die keine Konzession wollen, müssen sich neu beim BAKOM anmelden.
Unter den Meldungen befinden sich drei TV-Infokanäle: Es sind der Infokanal des Kabelnetzbetreibers Cablecom, jener der Rettungsflugwacht REGA sowie jener der Waadtländer Gemeinde Bussigny, wie BAKOM-Sprecherin Caroline Sauser am Dienstag auf Anfrage sagte.
Weiter haben sich die Radiostationen Radio LuNE (Neuenburg) und Radio 105 (Zürich) angemeldet. Die restlichen Meldungen seien grösstenteils von Internetradios gekommen, sagte Sauser weiter. Auch diese sind seit dem Inkrafttreten des neuen Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) verpflichtet, sich beim BAKOM zu melden.
Das neue RTVG ist seit 1. April 2007 in Kraft. Es besagt, dass Radio- und Fernsehveranstalter keine Konzession mehr brauchen, sich aber beim BAKOM melden müssen. Konzessionen gibt es künftig noch für 54 lokale Radio- und TV-Stationen. Wer eine bekommt, wird im Frühling bekannt gegeben. Konzessionierte Stationen erhalten unter anderem einen Teil der Gebührengelder. (sda)
Ich versuche, eine komplette Liste derjenigen Stationen, die sich jetzt beim Bakom für diese Art des Sendens angemeldet haben, zu bekommen
Ach ja, mir ist da bei der persoenlich.com Meldung noch folgendes aufgefallen:
Auch diese (die Internetradios) sind seit dem Inkrafttreten des neuen Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) verpflichtet, sich beim BAKOM zu melden.
Was soll das denn?
Antworten:
Das ist typisch Schweiz. Vermutlich haben die Parlamentarier gar nicht gewusst, was Internetradio überhaupt ist.
Aber anyway: Meldepflichtig sind erst Stationen ab 1000 Streams. Das grössere Problem für die Internetstationen sind ohnehin die ganzen Musikrechteabgaben.
von rogi0776§ - am 30.01.2008 08:31
Genau! So läuft die Politik: Überall wird Kleingedrucktes in Mogelpackungen eingeschmuggelt, bis der Staat sämtliche Einwohner an Marionetten-Fäden hat [im Schulwesen ist das schon sehr weit fortgeschritten]. Enkelkinder müssen sich wohl in Zukunft hüten müssen, ihrem Omi ohne Meldung ans BAKOM am Telefon ein Lied vorzusingen.
von audion - am 30.01.2008 10:50
von Heinz Lindenmann - am 30.01.2008 11:18
@ Heinz Lindenmann: Die Möglichkeit, dass man jetzt senden kann ohne Lizenz (z.B. auch auf DAB, Mittelwelle, Kurzwelle oder DVB-T) finde ich schon ganz toll, und da ist die Anmeldepflicht für Webradios mit ¨ber 1000 Hörer-Slots doch kein Problem im Vergleich damit.
von dxbruelhart - am 30.01.2008 15:01
Echt? Wie teuer ist das pro Monat um z.B. auf dem 2. DAB-Ensemble zu senden mit 40kbps in AAC+?
Mir kommt da grad eine Idee auf... ;-)
von radiohead - am 30.01.2008 15:11
Wende Dich da mal an Swissmediacast info ät swissmediacast punkt ch
Da ist u.a. Egon Blatter im Verwaltungsrat, er kann Dir da zu Preisen sicher auch Auskunft geben.
von dxbruelhart - am 30.01.2008 15:14
Ich kann diese Sendemöglichkeiten ohne Konzession nicht so positiv sehen:
1. Sie sind nur auf Druck von ausserhalb der Schweiz eingeführt worden.
2. Auf den heutigen und wohl auch morgigen Radiomarkt der Schweiz dürfte die Wirkung verschwindend sein, dafür sorgt die "Behörde" schon.
Die Internet-Radio-Anmeldung allein ist wohl nicht gravierend, aber letztlich wird doch nach der berühmten Salamitechnik schleichend das Internet in die juristisch/bürokratischen Klauen genommen. Letzlich wird alles bis zum Exzess reguliert um letztlich ja die totale staatliche Kontrolle zu sichern.
DAB: bringt es vielleicht langfristig, bis dann hat die SRG jede Sparte belegt --> Keine Konkurrenz zu befürchten.
Mittelwelle, Kurzwelle: Ein Sender kann in der Schweiz gar nicht mehr aufgestellt werden und wenn, die Bau- und Energiekosten beenden ein solches Projekt recht schnell -->Keine Konkurrenz zu befürchten.
DVB-T: Im Auto, Küchenbrüller etc. nicht empfangbar --> keine Konkurrenz zu befürchten
Wenn leere UKW-Frequenzen verteilt würden (z. B. im Wallis an Iischers-Radio, dessen Frequenzen und Sender 11 von 12 Monate pro Jahr nur rauschen dürfen), dann wäre das was anderes...
von audion - am 30.01.2008 15:37
Das "Studio" kann wohl in der Schweiz sein, ein Upstream z.B. nach Holland und von dort aus die Verbreitung mit mehr als 1000 Streams...
von MagicMax - am 30.01.2008 19:58
Ungefähr einen Monatslohn, pro Sendestandort bei DAB+ mit etwa 12-18 Programmen.
Vor 1-2 Jahren hatte ich mal vom Bakom solche Zahlen gesehen.
von drahtlos - am 30.01.2008 20:57
Der Monatslohn eines Bankdirektors oder der einer Raumpflegerin mit Migrationshintergrund? :D
von Rolf, der Frequenzenfänger - am 30.01.2008 21:43
Wer übrigens im DAB+ Ensemble von Swissmediacast senden will, muss für die Verbreitung etc. (also Kosten, die an die Swissmediacast zu zahlen sind) Fr. 250'000.-- / Jahr kalkulieren.
von dxbruelhart - am 29.03.2008 09:54
von Heinz Lindenmann - am 29.03.2008 10:25
von dxbruelhart - am 29.03.2008 11:02
Im Weitern: Eine Radiotechnik (DAB), die derartig exzessive Betriebskosten erfordert, müsste schleunigst vom Erdboden verschwinden.
Und: Wenn man sich den BAKOM-Fragebogen für meldepflichtige Sender anschaut, fühlt man sich in's Zeitalter der Inquisition zurückversetzt.
von audion - am 29.03.2008 19:12
von Heinz Lindenmann - am 29.03.2008 19:29