Startbeitrag von Zwölf am 15.04.2011 15:38
Wie viel würde so eine UKW-Antenne eigentlich ungefähr kosten?
Bei dem "Degenproblem" sind dann mehrere Programme auf einigen Frequenz zu hören; oft sogar Rauschfrei und in Stereo. Das ganze scheint mir auch etwas mit dem Wetter zusammenzuhängen; als ich vorhin die Aufnahmen gemacht habe, war es noch notwendig, die Teleskopantenne ganz auszuziehen; inzwischen tritt der Effekt auch mit ganz eingeschobener Antenne auf. Der niedrigste Frequenz, auf der ich so einen Sendermix momentan hören kann (leicht angerauscht, aber immerhin mit Stereo-Kennung) ist 76,4! Ich weiß nicht, von was es abhängt, welche Frequenzen betroffen sind; bislang gelang es mir mit dem Degen aber eigentlich immer, diese Geisterprogramme stark genug auszublenden, um auch schwächere Sender empfangen zu können. Da dies manchmal sehr mühevoll war, entsprechende Stellen zu finden, würde mich an dieser Stelle auch interessieren, ob dies mit einer größeren Antenne einfacher wäre, oder eher schwerer.
Hier mal zwei kurze Beispiele für solche Geistersender; eines mit Musik und eines mit Wortinhalt:
102,4 (Musik) http://www.box.net/shared/c4yfzy7nja
105,5 (Wort) http://www.box.net/shared/83gtb3qb4a
Antworten:
Der Empfangsunterschied ist enorm, mit einer 5 Elemente UKW Yagi hat bereits eine starke Richtwirkung und kann damit Sender die nah beieinander liegen ausblenden.
Vor allem für Stereoempfang lohnt sich das - durch den höheren Pegel bekommt man Sender rauschfrei in stereo, die man per Teleskop nur leidlich in mono kriegt.
Und wenn man die Antenne auf's Dach setzt mit Drehmotor kann man auch weit entfernte Funzeln noch gut aufnehmen...
Verstärker braucht es für UKW eher nicht.
von Terranus - am 15.04.2011 15:41
Spiegelfrequenzen.
von DX OberTShausen - am 15.04.2011 16:16
von Kay B - am 15.04.2011 16:17
Auf der 86,8 hat es sich bei den Nachrichten gerade so angehört, als seien alle Programme des Senders versammelt gewesen. Darunter klar identifizierbar die Programme auf 90,7; 103,0 und 106,9. Auch bei den beiden Audiobeispielen, die ich oben gepostet habe, haut es nicht hin; auf der 102,4 sind die Programme von 101,0 103,0 und 104,4 zu hören und auf der 105,5 die Programme von 103,0 104,4 und 106,9.
Meine Sorge ist halt ein bisschen, dass diese Spiegelfrequenzen mit einer größeren Antenne noch dominanter auftreten würden und somit kaum ein Mehrwert feststellbar wäre. Wie sind denn eure Erfahrungen in Gebieten, in denen es ebenfalls viele Spiegelfrequenzen gibt; können die erfolgreich ausgeblendet werden, oder werden die ebenfalls verstärkt, selbst wenn sie nur seitlich einstrahlen?
von Zwölf - am 15.04.2011 17:20
102,4 = 101 + 104,4 - 103
105,5 = 103 + 106,9 - 104,4
Bei einer Richtantenne kann sich der Effekt verstärken oder abschwächen, je nach dem wie sie ausgerichtet ist.
von Ingo-GL - am 15.04.2011 17:35
diese Spiegelfrequenzen sind bei Dir durch die extreme Nähe und Sichtverbindung zum Grünten begründet, wenn ich richtig informiert. Da kann eine UKW Richtantenne tatsächlich helfen, wobei sich auch gleich die Frage stellt, welche Programme, respektive Frequenzen du überhaupt noch außer die deines "Ortssenders Grünten" empfangen willst.
von Radiopirat - am 15.04.2011 17:50
von Ingo-GL - am 15.04.2011 18:02
Für Dich würde das bedeuten, daß Du, so Du Antenne vom Grünten wegdrehst, wohl kaum mehr Übersteuerungen mehr hättest. Zu einer drehbaren Antenne rate ich genauso, wie zu mindestens 8-Elemente. Der Installationsaufwand ob 5- oder 8-Elemente ist praktisch gleich, zwischen den Empfangsergebnissen liegen Welten.
von Thomas (Metal) - am 15.04.2011 18:46
von B.Zwo - am 16.04.2011 14:37
Wenn man mit "angezogener Handbremse" (Dämpfungsglied o.ä.) fährt, schon. Selbst wenn nur die Hälfte des Signals am Empfänger ankommt, ändert das nichts an der Richtwirkung einer Yagi. Ich bin seit Jahren mit einer 5-ele auf Mikrofonständer im WZ unterwegs und weiß den Unterschied zu einem Stück Draht zu schätzen. Mein Vorschlag: Antenne stellen und testen, guten Tuner nachkaufen. Kostet beides nicht die Welt.
von Erich Hoinicke - am 16.04.2011 19:34
Ein Dämpfungsglied habe ich auch vorgeschaltet. Das habe ich allerdings so abgeglichen, daß es normalerweise mindestens dem Pelgel entspricht, der bei direktem Anschluß an die Antenne, also unter Umgehung von sämtlichen Dosen, Abzweigern und Verstärkern, auch anliegt. Bei "besonderem Bedarf" ;-) , bei mir also Empfänge aus Richtung Ost, drehe ich eben noch weiter zu. Das Clarion Autoradio dagegen braucht dieses nicht. Da kommt dann noch einiges aus dem Bayer. Wald und der Oberpfalz was sonst entweder durch Übersteuerung platt gemacht oder durch das Dämpfungsglied gefressen wird.
Was die Yagi betrifft: Sie ist durch nichts zu ersetzen und hat nach meiner Auffassung nichts mit Hardcore-DX zu tun! Wobei ich sicherlich auch zustimmen würde, wenn man feststellt, daß es Stand der Technik wäre regionale Sender per UKW zu empfangen und den Rest via DVB-S. In meinem Beispiel hier also auch mdr un SWR via Satellit, obwohl beide mit O=5 ankommen. Für "Antenne Thüringen" oder "Radio7" bräuchte man dann aber auch wieder die drehbare Yagi und hätte die anderen wieder im Schlepptau :rp:
von Thomas (Metal) - am 16.04.2011 20:23
Das sehe ich auch so, daß zumindest eine Unterdachantenne für die Radioversorgung die Meßlatte für die Versorgung sein sollte. So war es zu UKW-Anfangszeiten auch. Der Trend geht aber immer mehr zum mobilen Empfang.
Das Radio wird schon seit Jahrzehnten mehrfach als mobiles Gerät angesehen. Beim TV fängt dieser Trend mit DVB-T jetzt auch an.
von Kay B - am 16.04.2011 23:45
Die Grünten-Programme höre ich eher selten. Meist höre ich Hitradio Ö3 (Gundkopf), Antenne Vorarlberg (Pfänder) oder gelegentlich Radio 7 (Witthoh/Iberger Kugel). Oder grob in Himmelsrichtungen: Süden, Westen, Norden.
Langsam sagen mir diese Programme immer weniger zu, weshalb ich auf der Suche bin nach weiteren Programmen. (Und ich finde Radiohören muss terrestrisch sein) Zum einen werde ich schauen, was ich über DAB noch alles so bekommen kann (mit etwas Glück vielleicht Overspill aus den Großstädten) und zum andern überlege ich eben, inwiefern ich UKW noch ausbauen könnte; ob es sich lohnen würde.
Bei UKW gienge es mir zunächst darum, den Empfang von schon empfangbaren Sendern aus Oberbayern, Schwaben und BW zu verbessern (Besonders was die Großstädte Ulm, Augsburg und evtl. München betrifft). Aus Richtung Suttgart könnten Energy, AFN und Radio Regenbogen gehen und das Programmangebot erweitern. Auch diese Sender hatte ich bereits mal empfangen, bin aber nciht ganz sicher, ob das nur Tropo war. Was mich besonders interessieren würde, ist Tirol mit den Programmen Welle 1, Life Radio Tirol und Kronehit. Hier konnte ich bereits letzere beiden verrauscht empfangen, Kronehit war allerdings derart stark verrauscht, dass es nur mit sehr Mühe möglich war es zu identifizieren.
Es muss jetzt nicht unbedingt überall ein tadelloser Stereo-Klang sein; ein guter Mono-Empfang würde mir bei einigen Programmen auch schon reichen.
Der einzige Radioempfänger, der meinem Degen in Sachen Empfindlichkeit wenigstens noch annähernd das Wasser reichen kann, ist meine Stereoanlage von Tevion, die auch einen ordentlihen Antenneneingang hat, an dem gerade eine Wurfantenne steckt, und die wesentlich resistenter gegenüber Spiegelfrequenzen ist. Sie hat nur leider den Nachteil, dass sie sich eben nicht so einfach irgendwohin (andere Räume/Treppe) mitnehmen lässt.
Auch das Autoradio hat keine Probleme mit Spiegelfrequenzen, aber dadurch, dass man die Antenne nicht richtig einstellen kann, ist bei einigen Sendern kein oder schlechterer Empfang als beim Degen/Stereoanlage möglich. Ein Vergleich ist von daher eher schwierig.
Und mit so einer Antenne würde ich natürlich auch mal ausprobieren, ob irgendwas aus Salzburg, Hessen, Frankreich oder Italien zu empfangen ist, auch wenn dass wohl recht unrealistisch sein dürfte.
von Zwölf - am 17.04.2011 09:06
Dazu kenne ich Deine Situation natürlich nicht. Grundsätzlich gilt: Wo ein ordnungsgemäß installierte Mast ist, kann üblicherweise noch eine Yagi mit Rotor ohne Probleme oben drauf. Aufwand draußen: Ca. 1 Stunde. Aufwand drinnen: Eventuell erheblich mehr, wenn man die Rotorsteuerung noch durch das ganze Haus führen muß.
Ob diese einen wesentlichen Zugewinn bringen, muß Du selbst entscheiden. Da sind die Geschmächer verschieden.
Die Mobilität im Haus wird natürlich auf das Vorhandensein von Antennenanschlüssen eingeschränkt. Aber glaub mir: Es ist nicht mehr notwendig in andere Räume umzuziehen weil dort der Empfang eines bestimmten Sender besser ist ;-) ;-) ;-) .
Frankreich sehe ich als unrealistisch an, Italien ist, soweit mir bekannt im Gegensatz zum Raum Fünf-Seen-Land/Pfaffenwinkel wohl weit schwieriger. Salzburg könnte durch die Alpen verdeckt sein. Hessen könnte dagegen über Hardberg empfangbar sein, immerhin sind es von dort bis Memmingen gerade 200km. Man muß also nur irgendwie über die Alb kommen und andere Sender ausblenden.
von Thomas (Metal) - am 17.04.2011 09:50
Wenn ich es richtig interpretiere, geht es Dir vor allem um den Empfang von mehr Programminhalten, weniger um DXen. Das Problem ist, dass Sender, sobald sie einige dutzend Kilometer hinter dem optischen Horizont stehen, ein instabiles Signalverhalten haben. Das bedeutet häufiges Fading und jeden Tag wetterabhängig unterschiedliche Empfangsbedingungen - mal Ortssender, mal verrauschter DX-Empfang. Im Flachland würde ich diese Grenze für Grundnetzsender ungefähr bei 150 km ansetzen. Bei Dir im Bergland ist es sehr von der individuellen Topographie abhängig. Bei günstiger Lage kannst du bis ~230 km Glück haben, mit viel Pech ist schon nach 50 km kaum was zu hören.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das richtige Zuhören(!) bei fadenden Programmen selbst für DXer keinen besonders großen Spaß mehr bereitet. In meinem Fall ist das konkret bei Bremen 1 und Nordwestradio aus 215 km Entfernung so: Angenehme Programme, aber bei mancher Wetterlage einfach wenig erfreulich.
Dazu kommt der Antennenstandort, wenn Du die Antenne nicht auf das Dach schrauben kannst, ist der Dachboden der zweitbeste Ort. Aber unterschätze nicht die Maße einer ausgewachsenen UKW-Yagi! Die passt nicht auf jeden Dachboden, insbesondere nicht, wenn dieser auch anderweitig genutzt wird. Sollte die Yagi sogar in der Wohnung oder irgendwo im Garten, eingeengt von anderen Gebäuden betrieben werden, hast Du kein homogenes Feld mehr. Das bedeutet, dass die Richtwirkung der Yagi willkürlich scheint, weil die Signale von überall reflektiert werden können. Das Problem habe ich hier, weswegen ich nur einen einfachen Dipol auf dem Balkon betreibe, der experimentell auf den bestmöglichen Empfangskompromiss ausgerichtet wurde.
Das Programmangebot wird außerdem subjektiv nicht unbedingt größer, wenn Du mehr unterschiedliche Programmanbieter empfangen kannst. Ich konnte es gestern auf einer ausgiebigen Wanderung durch Ostwestfalen-Lippe mal wieder testen: Ob Brocken (MDR), Torfhaus (NDR), Hoher Meißner (hr) oder Bielstein (WDR) - die Programme der verschiedenen Rundfunkanstalten wirken immer ähnlicher, mit sehr wenigen Ausnahmen. Darum ist es eventuell tatsächlich sinnvoller für Dich, auf den Bundesmux mit seinen Spartenkanälen zu warten. Der dürfte Dir wesentlich mehr Vielfalt bieten, dazu ohne Fading. Ich finde Deine Einstellung, dass Radio terrestrisch sein soll, im übrigen sehr sympathisch, weil es mir ähnlich geht :). Satelliten- und Internetradio fasziniert mich bei weitem nicht so sehr wie Terrestrik und ist (zumindest in meinem Fall) außerdem umständlicher in der Realisierung. Vielleicht wird das Signal des Bundesmux bei Dir stark genug für portablen Betrieb sein. Ansonsten kannst Du immer noch über eine VHF-III-Yagi nachdenken, wenn es soweit ist. Die ist schon deutlich kompakter als eine UKW-Yagi.
Ansonsten würde ich vor Anschaffung einer Yagi einmal auf umliegenden Hügeln/Bergen scannen, ob die von Dir erwünschten Programme dort empfangbar sind. Das wäre ein erstes Indiz und Du hast kein Geld für eine Yagi aus dem Fenster geschmissen, wenn es dann doch nicht reicht und Du sowieso kaum DXt.
von Thomas R. - am 17.04.2011 11:45
Ich lebe in einem etwas kahlen Radioland, indem es kaum Auswahl gibt. Seit ich meine 8 Element Yagi, die jetzt auch nicht so groß ist, auf einem Masten am Dach habe, hat sich für mich viel verändert: Ich empfange nun mit RDS tolle Radioprogramme aus über 300 km.
Man bedenke, ich lebe mitten in den Alpen in einem beckenartigen Gebiet, umgeben von über 2000 Meter hohen Bergen. Die Initiave eine UKW Yagi anzuschaffen, halte ich in jeden Gebiet Mitteleuropas für notwendig, da im Empfang ohne und mit Yagi Weltunterschiede liegen. In Kombination mit einem guten Empfänger, ich empfehle einen aus der Sony XDR Reihe, kann man genaile Sachen rausholen, egal ob es nun ums DXen oder um den programmmäßigen Inhalt geht.
Mir hat der Einsatz einer Yagi etwa 10 neue, tolle, Radiosender gebracht aus Entfernungen von 200 bis 300 km. Eine Ukw-Antenne holt überall extrem viel raus und ich empfehle dir, dir eine 8 Element zuzulegen.
von RTL 102.5 Fan - am 17.04.2011 13:20
12-Volt Netzteil zur Stromversorgung dran, direkt die LS- Ausgänge nutzen oder an den Vorverstärkerausgang einen Heim- Hifi- Verstärker anschliessen und dann gehts los. Wenn du dazu eine (möglichst drehbare) UKW- Aussenantenne hast, wirst du eine Sendervielfalt haben, die du so noch nicht erlebt hast.
von HAL9000 - am 17.04.2011 14:13
von B.Zwo - am 17.04.2011 15:18
Sender in 200-300km Entfernung gut zu empfangen klingt natürlich sehr reizvoll. Den weitest entferntesten Sender, den ich derzeit mit meinem Degen dauerhaft empfangen kann dürfte wohl die Hornisgrinde sein, die laut FMScan ca. 194 km entfernt ist; allerdings ist selbst bei Mono noch ein wenig Hintergrundknistern zu hören.
Was schafft eigentlich ein einfacher Dipol? Hat der auch Richtwirkung?
Ob ich die Antenne mehr zum Radiohören oder DXen nutzen würde, ist davon abhängig wie ich Zeit und Lust habe.
Aber wenn der Mehrwert einer größeren Antenne, z.B. im 1. Stock, nicht sonderlich groß wäre, wäre es vielleicht zunächst doch sinnvoller zu warten, bis der Bundesmux auf Sendung geht.
von Zwölf - am 17.04.2011 16:50
Nunja, das steht und fällt mit der Erdung, 16mm² müssen es sein. Die wollen nach oben verlegt sein ;-) . Außerdem sollte man Sorgfalt bei der Mastdurchführung walten lassen. Da geht es dann durch Dampfsperren (die Folie vor den Sparren), die per Spezialkebeband (gibt es im guten Baumarkt) wieder verschlossen werden müssen. Ansonsten ist auch das Aufstellen eines Mastes kein Ding.
Ich rate aber zu Gunsten einer guten Richtwirkung davon ab eine zu kleine Antenne zu wählen! Ich hatte von 2001 - 2004 an einem QTH im Kreis BT die 8-Elemente unter Dach im Einsatz (Dachboden = 3. OG), sie hing (unter einem Rotor) 1m über dem Boden. Später als ich nicht mehr dort wohnte habe ich sie durch eine feststehende 4-Elemente-Yagi erstetzt. Der Empfang mit der 4-Elemente war fast gleich stark, aber die Richtwirkung war keinesfalls zu vergleichen. Mein Fazit daraus: Lieber die tiefer angebrachte größere Antenne wählen! Und: Auch die Übersteuerungen, dort durch den Ochsenkopf in Sichtweite, konnte die 8-Elemente wesentlich besser ausblenden.
von Thomas (Metal) - am 17.04.2011 19:31
Was den "Nutzen" betrifft finde ich eine UKW Dachantenne eigentlich immer überflüssig:
Denn so eine UKW Dachantenne kann man ja nur zuhause stationär nutzen. Und da kann man praktisch alle Programm ganz einfach über Webradio empfangen.
Intressant ist sowas heutzutage eigentlich nur noch bei TV Programmen die nicht anders als terrestrisch (unverschlüsselt) zu empfangen sind.
Nicht ganz unintressant ist natürlich DXing, aber das find ich gerade mobil am intressantesten, um zu sehen was vor Ort geht. Aber da würde ich dann eher eine kleine LogPer oder einen einfachen Dipol nehmen, den man in der Hand tragen kann. Im UHF Bereich bringt eine kleine LogPer oder Grid schon was gegenüber einer einfachen Teleskopantenne, im VHF II Bereich wird der Vorteil aber nicht so gross sein.
Zuhause find ich DXing nicht so intressant, denn man hat sich da ja relativ stattgedxt. Zumindest wenn man sich auf Programme beschränkt die ganzzeitig brauchbar zu empfangen sind.
von Martyn136 - am 18.04.2011 19:55
Antennen werden ja generell völlig überschätzt.
Sehen häßlich aus, ziehen blöde Vögel an, neigen dazu zu korridieren oder sich im Sturm umzulegen.
Sinnloser Driss.
Ich schlage vor, Deinen Beitrag mindestens als "lesenswerten Artikel" des Jahres 2011 zu nominieren.
[IRONIE MODUS OFF]
von Christian_66 - am 18.04.2011 20:08
Ich finde UHF Antennenanlagen zum Empfang ausländischer Sender, die nicht oder nur verschlüsselt über Satellit gesendet werden, haben auch heute noch ihrer Berechtigung. :spos:
Bei UKW mache es früher einen Sinn, als es noch kein Webradio gab, man den Internetzzugang per Zeit bezahlen musste oder die Bandbreite zu knapp war.
Aber heutzutage sich für UKW ne stationäre Antennenanlage zu machen, ist was wie würde man ein Wildschwein jagen, ausweiden, zerteilen und zubereiten und das obwohl man vielleicht selber ein Restaurant besitzt in dem man kostenlos speisen könnte. :eek:
Natürlich kann man DXing auch als "Sport" und "Herausforderung" betreiben, aber so richtig intressant ist das doch nur wenn man es mobil bzw. eigentlich portabel macht. Also schaut was an verschiedenen (relativ exponierten oder relativ vor Nahbereichsstörern geschützen) Orten so alles möglich ist. ;-)
Sich in einer 08/15 Wohnlage ne mordsaufwendige Drehanlage installieren ist wie würde man in einem Edelrestaurant eine Pauschale für ein Buffet zahlen, aber dann sich nur billige 08/15 Gerichte auf den Teller zu legen. :eek:
von Martyn136 - am 18.04.2011 20:50
von Japhi - am 18.04.2011 20:56
Eigentlich müßte ich mir erstmal ein Keiler einschenken um das runterzukriegen, habe aber nur Licher im Keller :D . Nun, da verwechselst Du doch grundlegend was: Webradio hat dauernde Kosten, auch wenn innerhalb von Pauschaltarifen "flat" versteckt. Achso, der PC benötigt ja dann auch noch Temelin usw. UKW hingegen belastet dich abgesehen vom Strom des Antennenverstärkers mit nichts dergleichen.
Ich will ja jetzt nicht zu technisch werden, aber wie verteilst Du denn Webradio im Haus? Per Koax was bereits überall in den Zimmern liegt und als Standard "nach oben" angeschlossen ist? Einfach Endgerät anschließen und einschalten? ... Und sage jetzt bitte nicht, daß das LAN aus Koax-Kabel bestehen kann, das war lange vor deiner Zeit ;-)
von Thomas (Metal) - am 18.04.2011 21:37
Zeit- und Volumentarife gibt es heute ja kaum noch, und selbst die paar die es noch gibt rechnen sich gegenüber eine Flatrate nicht, weil man dann höchstens 3¤ im Monat sparen würde, aber wenn man dann doch mal einen Monat mehr braucht und 50-150¤ nachzahlen müssten, wäre die Ersparnis von Jahren dahin. Also führt kein Weg an an der Internetflatrate vorbei.
Für die Verteilung im Haus gibts ja WLAN, was ja imho eh unumgänglich ist. Denn man will ja z.B. mal während dem Kochen mit dem Notebook auf dem Küchentisch online gehen, oder schnell mit dem WLAN Handy während man auf dem Balkon Eis isst. Ein 24/7 laufendes WLAN ist also eh unumgänglich.
Was den laufenden PC betrifft:
- wenn ich untrwegs bin kann ich nicht stationär Radio hören
- wenn ich schlafe kann ich nicht Radio hören
- wenn ich eine tiefergehene Unterhaltung habe kann ich nicht Radio hören
- wenn ich Vertreter und fremde Besucher in der Wohnung habe kann ich nicht Radio hören
- wenn ich Fernsehe kann ich nicht Radio hören
und in 2/3 aller anderen Fälle hab ich eh den PC eingeschaltet, also ist Webradio da sogar stromsparender als UKW.
Und für die Zeit wo man den PC nicht an hat, z.B. beim Essen, bei einer Party, vorm Einschlafen, da muss man ja nicht seinen Quad-Core oder Hexa-Core PC befeuern, sondern kann kann ein Subnotebook oder Netbook verwenden, das kaum mehr Strom verbraucht als ein UKW Tuner verbraucht. Ein gebrauchtes Subnotebook mit Pentium 2/3 mobile oder entsprechenden Celeron tuts da völlig und ist für unter 150¤ zu haben.
Und wer sich absolut gegen PC und Notebook sträubt, der dann sich ja so sein Webradiogerät kaufen.
von Martyn136 - am 18.04.2011 22:38
Das DXen hat Jahrzehnte viel Spaß gemacht - und noch mehr der unvergleichlich voluminöse Klang. Aber die vielen empfangbaren Programminhalte wurden mir nach Jahrzehnten der Begeisterung inzwischen geradezu unerträglich.
Das kommt dabei heraus, wenn Kulturprogramme von den Menschen nicht mehr als Bereicherung gesucht werden, sondern die Redaktionen mittlerweile den allerletzten Hörern hinterherlaufen. Das inhaltliche Niveau hatte meine Schmerzgrenze erreicht, als zeitweise WDR3 und WDR4 nicht mehr zu unterscheiden waren.
Daher habe ich jetzt endgültig einen harten und anfangs schmerzhaften Schnitt gemacht. Wir hören jetzt nur noch Internetradio über "dnt IPdio mini" für gut 40 Euro über eBay - mit gutem Geräteklang, aber zum intensiven Zuhören gelegentlich beste Kopfhörer oder Aktivboxen angeschlossen.
An den Digitalklang habe ich mich schneller gewöhnt, als ich mir vorgenommen hatte. Das Programmangebot ist unvorstellbar reichhaltig - zB für jede einzelne Jazzrichtung ein eigener Kanal, der selbst mit nur 64kbps wegen guter Encoder angenehm zu hören ist. Dazu bei AUPEO!, das nicht von allen Geräten unterstützt wird, eine geniale Kombination von Musikrichtung und Stimmung. Ein Verfahren, das vom Fraunhofer entwickelt wurde.
Also meine Dachantennen (auch eine UHF-Hochleistungsantenne) stehen bei Selbstabbau kostenlos zur Verfügung und der liebgewonnene Onkyo-T4970 (und noch ein paar edle, champagnerfarbene Audiogräte) werden demnächst bei eBay angeboten. Das Ende einer Ära. Es lebe der technische Fortschritt, wenn die Inhalte mitkommen...
von Karl Kaiser - am 19.04.2011 07:26
Plane selber an meinem neuen QTH eine Antennenanlage. Neben dem Degen habe ich 3 stationäre Tuner sowie 2 ältere Röhrenradios und sonstige Bastelsachen. Keine UKW Außenantenne brächte überall Basteleien und Kompromisse mit Wurf- oder Teleskopantennen (... und ich bin nun mal verwöhnt was das angeht).
Eine zu sehr extreme Richtantenne (8-xx Elemente) wäre zwar mit Rotor ideal, aber ginge auch nur von einem Zimmer aus sinnvoll zu nutzen und könnte Konflikte bei gleichzeitiger Nutzung bringen. Mein Kompromiß sieht jetzt so aus: 3 Elemente Kathrein in Vorzugsrichtung - blendet die schlimmsten Störer bereits wirkungsvoll aus aber bringt eben noch die örtlichen Sender aus den anderen Richtungen. Zusätzlich kommt aus der Vorzugsrichtung noch u.a. Hardberg, gr. Feldberg, Donnersberg, Kalmit und einige andere - z.T. mit fehlerfreiem RDS. Ein Kreuzdipol oder Zimmerempfang würde mir das nicht stabil bringen.
Fazit: ich kann mit relativ geringem Aufwand (zumindest wenn man eh eine Sat-Antennenanlage installiert) zusätzlich eine Terrestrik-Basisinstallation machen - ggf. DVB-T/DAB über Logper oder kleine VHF/UHF Einzelantennen. Bei UKW bringt diese Installation zumindest bei mir die Erhöhung des Programmangebotes in Normalhörer-tauglicher Stereoqualität von knapp 20 auf ca. 30 verschiedene Programme. Das ist mir für die nächsten 20 Jahre die einmaligen ca. 50-100 Euro wert und schliesst nicht aus auch DVB-S und Webradio parallel zu nutzen!
von RainerZ - am 19.04.2011 08:34
Mal abgesehen davon, dass ich den perfekten Sender für mich im Internet noch nicht gefunden habe, und auch keiner Lust habe hunderte oder tausende Streams auszuprobieren, in der waagen Hoffnung, einer davon möge dem entsprechen was ich mir vorstelle, geht für mich persönlich Radiohören noch ein bisschen über den Inhalt hinaus. Irgendwie finde ich es ein winig faszinierend, weiter entfernte Senderstandorte mit speziellen Einstellungen zu empfangen. Die (in einem gewissen Rahmen verschiebbaren) Grenzen der Terrestrik sind hier nicht der "Spielverderber", sondern das was es so reizvoll macht. Natürlich macht es auch Spaß mal unterwegs zu DXen, aber sapnnender Finde ich es an Orten, an denen ich zumindest halbwegs regelmäßig bin und auch ein bisschen was von den "Entdeckungen" habe. Sich mit einem kurzen Scan einen kleinen Überblick zu verschaffen, was an einem Standort alles so möglich ist, ist das eine; zu versuchen, so viel wie möglich, auch aus einem eher schlechten oder nur mittelmäßigen Standort, herauszuholen, ist aber etwas anderes. Momentan finde ich zweiteres interessanter; kann sich aber mit der Zeit natürlich auch ändern.
Ich denke, ich werde vorerst mal DAB abwarten, auch wenn ich etwas schade finde, dass man bei SFNs wahrscheinlich nicht angezeigt bekommt, wie stark die unterschiedlichen Sendenetzstandorte einfallen. Mal schauen, wies im Sommer dann aussieht...
von Zwölf - am 21.04.2011 18:46
100% ack!
Bei DAB ists auch dann noch immerhin so, dass man auch hier je nach Standort noch Pakete aus Nachbar(bundes)ländern empfangen kann oder z.B. auch verschiedene Lokal/Regionalmuxe.
Klar, früher fand ich exponierte Wohnorte natürlich genial im Bezug auf grosse Auswahl und wenig Hindernisse. Heute habe ich alles auch über SAT oder Webradio - was ich ebenfalls nutze. Trotzdem möchte ich aber noch bisschen auf UKW rumexperimentieren und mir ein ebenfalls möglichst optimales Grundangebot auch auf diesem Weg ins Haus holen.
von RainerZ - am 21.04.2011 20:02
So, die Sucht hat dann einen weiteren dahingerafft, ich weiß wovon ich rede :cheers: . Gerade mein QTH2 ist ein solcher Standort. Stell(te)st Du da einen Radiorecorder (80er) auf, war da nix in rauschfreiem Stereo empfangbar. Kreuzberg, Gr. Feldberg und Pfaffenberg (so die Reihenfolge) waren immerhin fast rauschfrei. Der Lackmustest war damals mit dieser Ausrüstung zu jeder Jahreszeit SWF3 (103,1 / 101,1) noch einwandfei in Mono zu empfangen; im Winterhalbjahr war das dem Feldberg fast gleichwertig. Und dann eine 8-Elemente unter Dach (1992): BR, hr, mdr und SDR gingen in Stereo auf einen Schlag rauschfrei. Die Aufdachmontage (1994) brachte dann neben anderen weit verbesserten Empfängen auch noch den SWF in Stereo, sowie den WDR zumindest in Mono (WDR2, WDR3, aber leider nicht WDR1). Wer das nicht genial (1992 / 1994) findet, der hat definitiv andere Interessen, die zumindest keine Berührungspunkt mit Rundfunk und sei es auch nur als Hörer oder Mitschneider haben.
von Thomas (Metal) - am 21.04.2011 20:55